Nachdem der Radunfall meine Triathlon- Ambitionen etwas ausgebremst hatte, sollte es in diesem Jahr mal wieder eine Mitteldistanz werden. Der Allgäu Triathlon stand schon länger auf meiner Wunschliste, da hier immer eine fantastische Stimmung prophezeit wird. Davon wollte ich mich gerne selbst überzeugen.

In der Woche vor dem Triathlon wurden die Wetterprognosen täglich schlechter und die Neo-Freigabe wurde immer wahrscheinlicher, da aufgrund des Dauerregens innerhalb weniger Tage der See von 23,5°C auf 20°C abgekühlt war. Doch ab Donnerstag war für den Renntag dann auf einmal 30°C und Sonnenschein abgesagt. Und so wie das Wetter, war auch der Triathlon einfach nur fantastisch. Jede Disziplin wartet mit Highlights auf, sodass man sich stets auf den nächsten Höhepunkt freuen kann. Das erste Highlight war die lustig gemachte Wettkampfbesprechung mit leckerer Nudelparty am Vorabend. 

Der klare Alpsee vor dem wunderschönen Bergpanorama, welches von Alphorn-Bläsern untermalt wurde, machte schon vor dem Start richtig Lust auf den Wettkampf. Und spätestens mit dem Entzünden der Fackeln in der Farbe der Schwimmkappen der jeweiligen Startgruppe konnte man den Startschuss kaum mehr erwarten. Zunächst schwimmt man in den See hinaus, bevor man zurück in den schmalen Kanal hinein schwimmt, an dem die Zuschauer rechts und links Spalier stehen. Nach dem kurzen Landgang mit hervorragender Stimmung geht es Richtung Schwimmausstieg. Hier muss ein 700m langer Weg bis zur Wechselzone zurückgelegt werden. Da das ungewöhnlich lang ist, wird der Weg von einer Band verkürzt, welche mitten auf dem Weg spielt. 

Nach dem Wechsel aufs Rad geht es erst mal leicht bergab nach Immenstadt. Doch nach ein paar Kurven fährt man auf einmal gegen eine "Wand" - Der Kalvarienberg: Ein ca. 500m langer Anstieg mit bis zu 18% Steigung. Auch hier stehen die Zuschauer rechts und links der Strecke und treiben dich den Berg hinauf. Der Rest der Radstrecke ist ein stetiges Auf und Ab in einer wunderschönen Landschaft. Daher darf man auf der Mitteldistanz auch zwei Runden fahren, falls man beim ersten Mal noch nicht alles gesehen hat. 

Nach dem Wechsel in die Laufschuhe geht es zunächst ganz leicht wellig am See entlang und nach 7km wieder zurück Richtung Wechselzone. Leider darf man hier nicht einfach direkt zum Ziel abbiegen, sondern muss den Kuhsteig erklimmen. Ca. 300m mit bis zu 22%. Selbst wenn die Beine unten noch locker gewesen wären, oben sind sie es sicher nicht mehr. Doch auch hier wird man von den Zuschauern förmlich den Berg hochgetrieben. Nach einer weiteren Schleife vorbei am Kleinen Alpsee, geht es dann endlich Richtung Ziel.  Auch hier ist die Stimmung wieder hervorragend und auch lecker. Bier in vielen Variationen und leckerer Kaiserschmarrn lassen alle Strapazen ganz schnell wieder vergessen.   Ich war sicher nicht zum letzten Mal dort. Vermutlich schon im nächsten Jahr will ich wieder am Start stehen. Dann hoffentlich auch sportlich gesehen erfolgreicher.

Bericht von Dominik