Nachdem ich in den letzten Jahren oft genug als Zuschauer den Transalpine Run erleben durfte, hatte ich langsam mal selbst Lust auf ein mehrtägiges Etappenrennen in den Alpen. Mit der Neuauflage der 4 Trails gibt es nun endlich wieder ein Format, dass für trailliebende Mittelgebirgsläufer wie mich mit entsprechender Vorbereitung machbar ist. Das dachten sich auch Barbara, Theresia, Jochen und Georg und schon hatten wir eine kleine, aber feine Gruppe für dieses Event zusammen. Da es sich bei dem Veranstalter Plan B von selbst versteht, dass alles perfekt organisiert ist und man sich auch auf Streckenplanung und -markierung zu 100 % verlassen kann, reisten wir mit großer Vorfreude, aber auch dem nötigen Respekt an. Der Lauf startete in Seefeld in Tirol bei schönstem Laufwetter. Weitere Etappenorte waren Leutasch, Wildermieming, Nassereith und Imst. Die Streckenlängen betrugen zwischen 22,9 und 25,4 km, die zu bewältigenden Höhenmeter beliefen sich auf 1279 bis 1557 hm. Es waren wunderschöne Trails durch Bergwälder, aber auch Skipisten, Höhenwege und einige Scharten eingebaut. Der Streckenchef gab jeden Abend während der Nudelparty ein Briefing mit wichtigen Hinweisen und erwartete die Teilnehmer tagsüber am höchsten Punkt der Strecke vor dem anschließenden Downhill. Start und Ziel jeder Etappe war im jeweiligen Ortskern. Unterwegs gab es in der Regel 2 Verpflegungsstellen.

Am Freitag war leider Regen gemeldet und es bestand ein Gewitterrisiko für den Nachmittag. Deshalb wurde an diesem Tag die Strecke im oberen Teil ein wenig entschärft. Die Bergwacht hielt uns zudem kurz vor Passieren der Scharte an, unsere mitgeführten Regenjacken anzuziehen und die Mützen aufzusetzen. Eine enstprechende Ausrüstung muss jeder Teilnehmer in seinem Rucksack mit sich führen, was am Start auch kontrolliert wird. Zum Glück blieben die Gewitter aus. Diese Etappe hatte mit einer Passage durch ein "wegloses" Geröllfeld und einigen Schneefeldern wirklich einen alpinen Charakter.

Da mit Sven ein Sprecher aus der hiesigen Region dabei war, wurde der LuT im Zielbereich immer super angekündigt und empfangen. Wir alle blieben verletzungsfrei und konnten gut gelaunt im sonnigen Imst einlaufen.

So hatten wir 5 noch genügend Kraft, um die Abschlussparty zu genießen.

Nächstes Jahr wird das Etappenrennen im Imst fortgesetzt. In drei Jahren endet es am Gardasee. Die Strecke "wandert" also jedes Jahr weiter, was sehr reizvoll ist. Wer Lust hat, sich nächstes Jahr der Gruppe anzuschließen, kann ja schon mal mit der Vorbereitung anfangen. Erfahrung mit mehrtägigen Laufveranstaltungen, möglichst im alpinen Geleände und Trittsicherheit sollten vorhanden sein. Sonst wird es sicherlich schwierig. Auch waren wir alle froh über unsere Laufstöcke. Sie entlasten im Auf- und Abstieg und geben zusätzliche Sicherheit.

Wir hatten dieses Jahr das Gesamtpaket mit Hotelübernachtung, Frühstück und Transfer gebucht. Man kann natürlich auch alles selbst organisieren und buchen.

Dass ein Etappenrennen einen relativ hohen Organisationsaufwand mit sich bringt, sollte jedem klar sein. Uns blieb jedoch stets genügend Zeit zur Regeneration. Die abendliche Nudelparty mit Briefing, Siegerehrung, Bildern und Videos des Tages war auch immer sehr stimmungsvoll.

Ich bin schon gespannt, wann die Strecke für 2020 vorgestellt wird.

Tanja